Am 19. und 20. November lud das Bundesfamilienministerium zu der Denkfabrik „Schön war’s – und nun? Evaluation als Qualitätsmerkmal von Beteiligung“ ein. Gemeinsam mit der Stiftung SPI veranstaltet das Referat „Jugendstrategie“ des BMFSFJ regelmäßige Diskussionsformate, um gemeinsam mit der Fachszene Empfehlungen für den Nationalen Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung zu formulieren. 2025 sollen die Ergebnisse der Dialogformate als Beschlussempfehlung dem Bundeskabinett und der Jugend- und Familienministerkonferenz vorgelegt werden.
Teilgenommen haben Fachkräfte aus Politik, Verwaltung und Jugendarbeit, Vertreterinnen und Vertreter aus der Zivilgesellschaft und viele junge Menschen: Diese wurden explizit zur Teilnahme aufgerufen und erhielten – neben der hier beschriebenen Veranstaltung – an einem weiteren Tag die Möglichkeit, unter sich zu diskutieren und ihre Forderungen und Vorstellungen in die Entwicklung des nationalen Aktionsplans einfließen zu lassen.
Teilgenommen haben Fachkräfte aus Politik, Verwaltung und Jugendarbeit, Vertreterinnen und Vertreter aus der Zivilgesellschaft und viele junge Menschen: Diese wurden explizit zur Teilnahme aufgerufen und erhielten – neben der hier beschriebenen Veranstaltung – an einem weiteren Tag die Möglichkeit, unter sich zu diskutieren und ihre Forderungen und Vorstellungen in die Entwicklung des nationalen Aktionsplans einfließen zu lassen.
Häufig sind die teilnehmenden jungen Menschen (mit einer Obergrenze von 27 Jahren) bereits in vielen kommunalen und landesweiten Gremien aktiv und bringen ihre Perspektive in politische Prozesse ein und sind teilweise regelrecht „Berufsjugendliche“, wie ein Teilnehmer es formulierte.
Schwerpunktmäßig ging es in dieser Denkfabrik um die Frage, wie Beteiligungsprozess evaluiert werden können. Es wurde deutlich, dass dieser Schritt essenziell ist, da nur so Wirkungen konkreter Maßnahmen erfasst und Verbesserungen vorgenommen werden können. Doch wie muss eine gute Evaluation für einen Beteiligungsprozess konkret aussehen?
Folgende Grundsätze zur Evaluation von Beteiligung wurden von den Teilnehmenden erarbeitet:
- Nur eine gute Evaluation führt zu verbesserten Projekten und somit auch zu einer nachhaltigen Jugendbeteiligung.
- Evaluation sollte bereits bei der Konzepterstellung des Formates mitgedacht werden.
- Evaluation muss nicht immer am Ende stattfinden, sondern kann auch in den laufenden Prozess integriert werden. So können Anpassungen bereits während des Prozesses vorgenommen werden
- Alle Beteiligten sollten in die Evaluation integriert werden.
- Das Ergebnis und der Prozess als solcher sind unabhängig voneinander zu bewerten. Lernprozess und Methode sind oft wichtiger als ein großes Projekt als Ergebnis – oder anders gesagt: Der Weg ist das Ziel.
Am Ende des Tages stellte ich eine Frage ins Plenum, die meines Erachtens offengeblieben war: Wie schaffen wir es, Jugendliche in diesen Rückkopplungsprozess zu integrieren, ohne sie damit zu überfordern? In der großen Runde blieb die Frage offen. Doch danach gesellte sich ein eben solcher Berufsjugendlicher zu mir und meinte: „Laila, gern kann ich dich zu diesem Punkt beraten. Ich würde dir raten, den Jugendlichen im Vorfeld transparent zu vermitteln, dass man sie einbeziehen möchte und fragt, in welcher Form und in welchem Umfang sie das selbst wünschen. So wissen Sie, was auf sie zukommt, und können sich zurückziehen, wenn es zu viel wird.“
Weitere Informationen zum Nationalen Aktionsplan Kinder- und Jugendbeteiligung finden Sie hier.
Evaluation ist auch ein wichtiges Thema für unser Projekt. Melden Sie sich an für unsere Online-Veranstaltung „Jugend, Kommune, Demokratie: Was kann Jugendbeteiligung bewirken?“ am 30.11.23 um 13 Uhr, um zu erfahren, welche Erkenntnisse wir aus zwei Jahren Jugend entscheidet ziehen.
Autorin: Laila Kühle (Projektmitarbeiterin Jugend entscheidet)