Denkendorf feiert Erfolge - und hat große Pläne
Eine neue Graffitiwand, die Sanierung des Innenhofes im Jugendzentrum und eine komplett neue Gestaltung des Skateparks – die Gemeinde Denkendorf hat sich den Startschuss für Jugendbeteiligung einiges kosten lassen. Die Projekte wurden von den Jugendlichen selbst im Rahmen von Jugend entscheidet ausgearbeitet und in den Gemeinderat gebracht. Auch bei der konkreten Planung haben die Jugendlichen den Ton angegeben. Dafür mobilisierte die Gemeinde knappe 150.000 €.
Insbesondere die Mitarbeiterinnen des Jugendzentrums Focus freuen sich über die Großzügigkeit des Stadtrats, die auch die Anschaffung einer Tischtennisplatte und einen neuen Rasen im Innenhof miteinbezog. Was war die Motivation hinter dieser Entscheidung?
„Es ist wichtig, zu wissen, wann man mal richtig viel Geld in die Hand nehmen muss,“ sagt der junge Vetreter des Gemeinderats , der beim Gemeindefest am Grill steht. Man habe in der Vergangenheit gut gewirtschaftet – und clever investiert, antwortet er auf die Frage, wie man sich in eine so gute finanzielle Lage bringen konnte. Stellt sich die Frage: Wird sich die Investition in die Skateanlage lohnen?
Ja – wenn man es richtig anstellt. Und die Gemeinde Denkendorf hat viele Punkte bereits bedacht: So wurde der Skatepark im Rahmen eines moderierten Beteiligungsformates gestaltet, ganz nach den Bedürfnissen der Jugendlichen. Er ist also keine Betonwüste, sondern ein belebter Ort, der tatsächlich von den Radfahrern und Skatern genutzt wird. Zweitens sind der Skatepark und die Graffitiwand in unmittelbarer Nähe zum Jugendzentrum. So haben die Jugendlichen einen Ort, den sie eigenständig besuchen können, aber ebenso eine nahe Anlaufstelle, die pädagogisch betreut wird. Eine ideale Ausgangslage, um den Kontakt zu den jungen Menschen in der Gemeinde zu halten.
Der Hauptgrund jedoch, warum die Skateanlage eine richtig gute Idee war, ist das verbundene Konzept zur Jugendbeteiligung. In den nächsten Jahren möchte Bürgermeister Ralf Barth viele Formate einführen, die einen regelmäßigen Austausch mit den Jugendlichen ermöglichen. Jetzt, wo der große Wunsch der Jugendlichen erfüllt ist, kann man sich anderen Fragen widmen: Welche Bustaktung ist am besten? Wie kann Müll besser beseitigt werden? Wie kann man Quartiere generationengerechter gestalten? Hier zeigt sich die Stärke einer guten Jugendbeteiligung, denn die Nutzer des öffentlichen Raums haben privilegiertes Wissen, das die politischen Gestalter brauchen. So wird die Gemeinde attraktiver und nachhaltiger und die Skatelanlage zu einer cleveren Investition.
Zugegeben, manche Kommune hat bessere wirtschaftliche Voraussetzungen als andere, und Denkendorf ist eine solche Kommune mit günstiger Ausganslage. Deutlich wurde bei dem Gemeindefest vor allem der politische Wille hinter der Investition. Der Wille, mithilfe junger Perspektiven in die gemeinsame Zukunft zu investieren.
Autorin: Laila Kühle (Projektmitarbeiterin Jugend entscheidet)